Psychotherapie nach Schock­erlebnissen (PTBS)

 

Was bringt eine psychologische Beratung bzw. Psychotherapie bei PTBS?
Ich biete Ihnen die psychologische Beratung und wenn nötig therapeutische Hilfe nach einem Schockereignis. Ich unterstütze Sie bei der Verarbeitung, 

um die Entstehung einer PTBS zu verhindern oder eine vorliegende PTBS zu behandeln. Es ist wichtig, das traumatisierende Ereignis nicht zu verdrängen, denn die Verdrängung bringt bestenfalls einen Aufschub und kann die Symptome der PTBS und die unbewusste Identifikation mit dem Trauma verstärken. Es kommt vielmehr darauf an, Abstand zum traumatisierenden Ereignis zu gewinnen, was dem menschlichen Verstand allein nicht gelingt, sondern zusätzlich wahrnehmungsorientierte Arbeit erfordert.


 





Was ist ein Schockereignis?

Normale Erlebnisse verarbeitet das menschliche Gehirn und legt sie dann ab. Anders ist es bei extremen Belastungssituationen wie schweren Verkehrsunfällen, plötzlichen Todesfällen, Naturkatastrophen oder Gewalt gegen die eigene Person. Unfälle gehören in den westlichen Ländern zu den häufigsten traumatischen Ereignissen*. Auch das Miterleben, wie andere Menschen Opfer von Gewalt oder Unfällen werden, oder die Bergung von Leichen kann zu einem Schock führen. Die Integrative Atemtherapie hat herausgefunden, dass sogar eine schwierige Geburt traumatisierend sein kann. Gewalt im sexuellen Bereich und Folter gehören zu den am schwersten traumatisierenden Ereignissen.


Der ICD-10 definiert als „traumatisierende Situation“ „ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophalen Ausmaßes, das bei nahezu jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde“. Dass das menschliche Gehirn in der akuten Belastungssituation erst einmal mit einem Schock reagiert, ist eine normale Schutzreaktion. Nach Abklingen der Schockphase sollte das Erlebte idealerweise verarbeitet und abgelegt bzw. auf konstruktive Weise in die eigene Geschichte eingebaut werden. Wo dies nicht gelingt, spricht man von einem Trauma.  *(S. 280 der Leitlinien verkehrspsychologischer Interventionen, Kirschbaum Verlag Bonn)

Was ist eine PTBS?
Kriterien für eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) sind ein traumatisierendes Ereignis, Nachhallerinnerungen („Flashbacks“, Alpträume) anknüpfend an wahrnehmungsmäßige oder gefühlsmäßige Auslöser und ohne das Gefühl eines zeitlichen Abstands, Vermeidung von an das Schockereignis erinnernden Situationen und Orten, teilweise oder vollständige Amnesie über das Ereignis und Übererregung (z. B. mit Schlafstörungen, Gereiztheit oder innerer Unruhe) (EMDR Praxishandbuch zur Behandlung traumatisierter Menschen, herausgegeben von Arne Hoffmann, Thieme-Verlag). Eine PTBS kann auch mit deutlicher zeitlicher Verzögerung auftreten. Manche PTBS-Patienten organsieren unbewusst ihr ganzes Leben unter dem Eindruck des nicht verarbeiteten Traumas. Auch den indianischen Medizinleuten ist bekannt, dass Kinder nach einem Schockerlebnis zügig psychologischer Hilfe bedürfen. Sie beschreiben dies als Zurückholung des Teils der Seele, welcher bei dem Schock verloren gegangen oder genommen worden ist (S.7 von „Seelenrückholung – Die Vergangenheit schamanistisch erkunden – Die Zukunft heilen“, Alberto Villoldo, Goldmann-Verlag).



 






 

Prätraumatische Belastungsstörung

Bereits die angstvolle Erwartung künftiger traumatischer Ereignisse kann bereits traumatisch sein, selbst wenn das erwartete Ereignis selbst gar nicht eintritt. In der Corona-Krise haben viele Menschen prätraumatische Belastungsstörungen bereits durch übermäßig häufige und emotionalisierte Verlautbarungen und Berichterstattungen sowie Reaktionen von Mitmenschen darauf in sehr vielen Lebensbereichen in Jetztzeit erlitten. Selbst Informationen vom Hörensagen, die man für sich als bedrohlich empfindet und nicht einordnen kann, wie z. B. Naturkatastrophen, können zu einer prätraumatischen Belastungsstörung führen.


Das zeigten z. B. zu deutschen Soldaten in Afghanistan in 2015 die Studie „Pretraumatic Stress Reactions in Soldiers Deployed in Afghanistan“, Berntsen D & Rubin DC, Clin. Psychol. Sci. 2015, 3: 663-674) und in 2020 hinsichtlich der Angst, dass nahe Angehörige an Infektionskrankheiten sterben könnten, die Studie „Why the COVID-19 pandemic is a traumatic stressor“ (von Victoria M.E. Bridgland, Ella K. Moeck, Deanne M. Green, Taylor L. Swain, Diane Nayda, Lucy A. Matson, Nadine P. Hutchison, Melanie K. T. Takarangi; veröffentlicht 11.01.2021 in Plos One).


Körperliche Spuren von Traumata
Traumata hinterlassen auch körperliche Spuren. Über bestimmte Stoffwechselprodukte im Blut haben Ulmer Wissenschaftler herausgefunden, dass diese mit ca. 90% Wahrscheinlichkeit auf ein Trauma in der Kindheit hinweisen. Diese Stoffwechselprodukte verbinden sie mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit, in fortgeschrittenerem Alter bestimmte körperliche Erkrankungen zu bekommen (Artikel „Kindheitstrauma im Blut gespeichert“ vom 06.04.2018 von Andrea Weber-Tuckermann, Laborpraxis Vogel).





Ich helfe Ihnen bei der Verarbeitung von Schockerlebnissen und bei PTBS:

Ich habe langjährige Erfahrung mit Traumapatienten, sowohl in meiner Arbeit in den 1980er Jahren in den Niederlanden, als auch im Rahmen meiner heutigen Praxis in Deutschland.


  • nach Unfällen
  • nach Gewalt-erfahrungen
  • nach Miterleben, wie andere Menschen Opfer geworden sind
  • nach plötzlichen Todesfälllen
  • nach Natur-katastrophen
  • nach Führerschein-verlust in Zusammen-hang mit einer PTBS